Donnerstag, 28. März 2024

Bonjour ...

... und herz­lich will­kom­men auf mei­ner Blog­sei­te! Was Dol­met­scher und Dol­met­scherin­nen be­schäftigt, kön­nen Sie hier seit 2007 mit­le­sen. Das neu­e Jahr nimmt Fahrt auf!

Dol­mets­chen bei Kon­gres­sen, für den Po­li­tik­be­trieb, auf De­le­ga­tions­rei­sen, bei ad­mi­nis­tra­ti­ven Vor­gängen, in der Kanz­lei oder im Kran­ken­haus, bei Werks­be­sich­ti­gun­gen und Hin­ter­grund­ge­sprä­chen — un­se­re Ein­sät­ze sind über­aus viel­fäl­tig.

Grüne Jalousien, grüne Vase, Garten mit Hortensien
Frühjahr
Da­bei über­tra­gen wir In­hal­te kon­se­ku­tiv (in Sprech­pau­sen hin­ein) oder si­mul­tan (na­he­zu zeit­gleich).
In den letz­ten Jah­ren sind wir im­mer öft­er auch online gefragt. Da diese Über­tra­gungs­art für alle an­stren­gen­der ist, klei­ne Mo­ni­tor­bil­der, ge­stauch­te und damit un­na­tür­liche Stim­men, Rau­schen oder Echos, sind die­se Ein­heiten meis­tens kür­zer als nor­ma­le Ein­sätze.

Zur Pla­nung Ihres Dol­metsch­be­darfs erreichen Sie uns be­quem per Mail an info@adazylla.de.

Es gibt keine Bü­ro­sprech­stun­den

Wir freu­en uns auf Ihre An­fra­ge!


Bit­te be­ach­ten: Krea­ti­ve Tex­te über­tra­ge ich selbst nur ins Deut­sche; an­de­re Spra­chen deckt un­ser Netz­werk ab. Do­ku­men­te be­ar­bei­ten Kol­le­gin und Kol­le­ge au­ßer­halb Ber­lins (im Post­ver­kehr).

Da wir nicht nur Spra­char­bei­terin­nen und Sprach­ar­beiter sind, son­dern auch Men­schen, die be­ob­ach­ten und Ihre Epo­che do­ku­men­tieren, fin­den Sie auf den fol­gen­den Sei­ten mein mit­un­ter sub­jek­tiv ge­präg­tes Ar­beits­ta­ge­buch.

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Foto: C.E.

Sprachenlernen (8)

Sie le­sen hier in einem Blog aus der Ar­beits­welt, ge­nau­er: aus dem All­tag ei­ner Dol­met­sche­rin. Mei­ne Mut­ter­spra­che ist Deutsch, ich ar­bei­te über­wie­gend mit Fran­zö­si­sch und Eng­lisch, die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che. Heu­te geht es wei­ter mit Hin­ter­grund zum Spra­chen­ler­nen: mei­ne wich­tigs­ten Gol­de­nen Re­geln.

Aus Zuhörerinnen werden Leserinnen
Vor­wort zum Spra­chen­ler­nen: Wol­len Sie Kin­dern Bil­dung schen­ken und so das Er­ler­nen von Fremd­spra­chen er­leich­tern, ist zu­nächst wich­tig, ein ho­hes Ni­veau der Erst­spra­che zu ver­mit­teln. Spre­chen Sie viel mit­ein­an­der, hö­ren Sie zu, le­sen Sie vor und wid­men Sie sich auch ei­ge­ner Lek­tü­re, kurz: gön­nen Sie den Kids ein Auf­wach­sen wie "da­mals"!

Von den gan­zen High­tech-Gran­den in der Bay Area (USA) ist be­kannt, dass de­ren Kin­der ma­xi­mal einige Mi­nu­ten pro Tag an das ran­dür­fen, was die El­tern ent­wickeln, ab Grund­schul­al­ter für den ei­nen oder an­de­ren Kurz­film, sonst im Wald­kin­der­gar­ten mit Äst­chen und Stei­nen spie­len oder in der Wal­dorf­schu­le ein ana­lo­ges Le­ben füh­ren.

Kurz: sehr stren­ge Be­gren­zung der Nut­zung von High­tech in­klu­si­ve Fern­se­her ist eine der gol­de­nen Re­geln. Die Nicht­chen (und an­de­re mir be­kann­te Gö­ren) dür­fen beim In­ha­lie­ren was se­hen, and that's it. Der Zieh­sohn hat in Grund­schul­jah­ren die Kin­dernach­rich­ten ver­folgt ... und Wis­sens­ba­sier­tes se­hen dür­fen, vor­zugs­wei­se in Be­glei­tung ei­ner gro­ßen Per­son, da­mit dar­über ge­spro­chen wer­den konn­ten.

Die zwei­te, his­to­risch ge­se­hen ers­te Gol­de­ne Re­gel: vor­le­sen, vor­le­sen, vor­le­sen! Kin­der­bü­cher, Gö­ren ins Ge­spräch ver­wi­ckeln, Sa­chen auf­zei­gen, wenn sie die Ge­schich­ten aus­wen­dig ken­nen: va­riie­ren, Wit­ze ma­chen, das Ge­gen­teil des­sen be­haup­ten, was da drin­steht, bald auch Bü­cher "oh­ne vie­le Bil­der" aus­wäh­len, dar­um geht's.

Im Grun­de ist es egal, was vor­ge­le­sen wird, au­ßer na­tür­lich die gröbs­ten Ge­walt- und Ge­mein­hei­ten, schon bei den Grimm'schen Mär­chen ha­ben wir in der Fa­mi­lie seit Ge­ne­ra­tio­nen 'zen­siert', al­so ra­di­kal ab­ge­schwächt. Als mein Va­ter über den Schrift­stel­ler Wil­helm Hauff ge­forscht hat, las er mei­nen Ge­schwis­tern Hauffs Mär­chen vor (mit Zensur­stel­len und Zu­sam­men­fas­sun­gen).

Auch ei­ne bei den Gro­ßen be­lieb­te Sa­che (und tota­aaal ner­vig für Kids), ich er­in­ne­re mich bes­tens (woll­te schnell wiss­en, wie's wei­ter­geht): Mit Fra­gen un­ter­bre­chen. "Weißt du, was ein Nickelchen ist?" Kind nickt (wei­ter­lesen, ist sooo span­nend!), gro­ßer Mensch fragt: "Kannst du mir das er­klä­ren?" Kind ver­sucht sich in ei­ner Ant­wort oder re­det Blöd­sinn. Egal. Ge­mein­sam fin­den Groß und Klein eine Er­klä­rung. Beim Nickel­chen muss­te auch ich das Wör­ter­buch zu Rate zie­hen für die Über­prü­fung, denn ... sie­he un­ten. (In der Re­gel wer­den ein­fa­che­re Din­ge ge­fragt, die noch nicht oder ge­ra­de zum Welt­wis­sen von Kin­der­gar­ten- oder Schul­kin­dern ge­hö­ren.)

In Zwei­fels­fäl­len oder um die Kul­tur­tech­nik zu zei­gen: ge­mein­sam mit den Kids nach­schla­gen. Wich­tig ist die­se Lek­ti­on: Nie­mand kann al­les wis­sen und Un­wis­sen­heit ist kei­ne Schan­de son­dern nor­mal, ba­nal. "Ich muss nicht al­les wis­sen, muss aber wis­sen, wo's steht", war der Satz un­se­res Va­ters. Das ist der ers­te Schritt, spä­ter kommt die Quel­len­kri­tik.

Ein Mädchen liest vor einem Tisch und vor Regalen mit vielen Büchern
 Kersti im Ar­beits­zim­mer, Carl Larsson (1909)
Am Ess­tisch des schwe­di­schen Ma­lers Carl Lar­s­son stand, hier nicht im Bild, in einem Ex­tra­re­gal, eine En­zyk­lo­pä­die, das Wis­sen der da­ma­li­gen Zeit. "Was sa­gen Kluge/Goet­ze da­zu?", wur­de bei uns am Ess­tisch oft ge­fragt. Fried­rich Klu­ge und Al­fred Göt­ze wa­ren die Au­to­ren des Nach­schla­ge­werks mit Her­kunfts­ablei­tung, al­so des "Ety­mo­lo­gi­schen Wör­ter­buchs".

Die ak­tu­el­le Ver­sion des Buchs die­ses Ti­tels, in Ab­kür­zung heu­te nur noch "der Klu­ge", wird voll­stän­dig als kos­ten­pflich­tige App für An­droid an­ge­bo­ten. Stu­die­ren­de ha­ben kos­ten­lo­sen Zu­griff auf die Web­ver­sion: klick.

Vor­ge­le­sen wur­de bei uns bis in höhe­res Schul­al­ter, wenn der Pa­pa von der Ar­beit kam und vor dem Schlaf­en­ge­hen. Heu­te wird den Fräu­leins vor­ge­le­sen. Die Klei­ne braucht den Kör­per­kon­takt, sitzt auf dem Schoß, die Gro­ße legt sich im­mer früh in ihr Bett und schläft rasch ein.

Neu­lich sind wir auf dem Nach­hau­se­weg an ei­nem hell er­leuch­te­ten Wohn­zim­mer­fen­ster vor­bei­ge­kom­men, hin­ter dem ein sehr, sehr gro­ßes Bü­cher­re­gal zu se­hen war. Das klei­ne Fräu­lein, es war ge­nau zwei Jah­re, zwei Mo­na­te und zwei Ta­ge alt, sag­te mit Blick auf das Fen­ster: "Schau da, die vie­len schö­nen Bü­cher!"

Deutsch für Pro­fis
Nickel­chen, Nickelein — an­de­res Wort für Kind (aus der Zeit der Brü­der Grimm)
Nicke­lig­keit — Starr­sinn, Ego­is­mus oder das Er­geb­nis des­sel­ben (Wi­ki­pe­dia) Nicker­chen — klei­nes Schläf­chen, Syn­onym: Sie­sta

... und nein, ich kann in kei­ner TV-Quiz­sen­dung zur Mil­lio­nä­rin wer­den, mir fehlt viel Po­pu­lär­wis­sen wie Schlager, Sport­facts, Au­to- und an­de­rer Mar­kenkrempel.

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Foto: Archiv Elias Lossow
Gemälde bei Art & Artists

Mittwoch, 27. März 2024

Der Kreuzweg

Bon­jour, hier bloggt ei­ne Lin­gu­istin. Ich ar­bei­te mit Deutsch (Mut­ter­spra­che), Franz­ö­sisch und Eng­lisch. In die Spra­che Shakes­pea­res über­setzt die Bü­ro­kol­le­gen, al­so ge­schrie­be­ne Tex­te, denn Über­set­zen ist Hand­werk, Dol­met­schen ist Mund­werk. Doch es gibt Über­schnei­dun­gen.

Red­ne­rin am Pult (KI-Bild "im Stil von Ma­tisse")
Eine Nicht-Mut­ter­spra­chler­in hält auf Deutsch ei­ne Re­de. Dann folgt, was auf Neu­deutsch eine "QNA-Ses­sion" heißt, ques­tions and ans­wers.

Sie be­schreibt eine kom­plexe La­ge als ech­ten Kreuz­weg. Nur noch we­nige Ta­ge tren­nen uns von Os­tern. Die be­rich­tende Dol­metsch­erin ist, was Re­li­gi­ons­din­ge an­geht, im All­ge­mei­nen nur "in der Schnell­blei­che" dar­über in­stru­iert, al­so rasch, in gro­ben Zü­gen, un­voll­stän­dig. Aber na­tür­lich ver­mag sie den Kreuz­weg als Begriff der Pas­sion Je­su ein­zu­ord­nen.

Auf Fran­zö­sisch ist der Be­griff für "Kreuz­weg" häu­fig auch in nicht­re­li­gi­ö­sen Kon­tex­ten zu hö­ren, das Wort le cal­vaire zu­min­dest wird oft im Sinne von "lan­ge Durst­strecke", "Lei­dens­weg", "ent­behr­ungs­rei­che Zeit" oder "schwe­re Prü­fung" ver­wen­det. Dann gibt es noch le che­min de croix, die wört­li­che Ent­spre­chung des deut­schen Worts 'Kreuz­weg', aber auch la cor­vée.

Fach­leu­te ken­nen le cal­vaire auch auf Deutsch, den "Kal­va­ri­en­berg", ein Wort, das auf Deutsch aus­schließ­lich im re­li­gi­ö­sen Kon­text vor­kommt.

Wenn ge­dol­metscht und über­setzt wer­den muss, ist es gut, dass wir Men­schen (an­ders als Ma­schi­nen) Vor­wis­sen ha­ben, Zu­sam­men­hän­ge er­ah­nen und be­sten­falls ein­schät­zen kön­nen, das Wis­sen um Mehr­fach­be­deu­tun­gen und auch um po­ten­zi­elle Fehler ha­ben und (beim Dol­metschen) im Zweifel­sfall ein Syno­nym wäh­len und dann, wenn die La­ge klar ist, den ein­deu­ti­gen Be­griff in ei­nen Neben­satz mit ein­flech­ten, also hin­ter­her­schie­ben.

Hier sind Dol­metschen und Über­setzen ähn­li­cher, als man­che an­neh­men. Bei der schrift­li­chen Über­tra­gung for­dert manch­mal die Lo­gik der Spra­che oder ei­ner Re­dewen­dung ei­ne klei­ne Ver­schie­bung; in der Sum­me aber müs­sen sich Vor­lage und Er­geb­nis ent­spre­chen, die Waag­scha­len aus­ge­gli­chen sein, und zwar bei bei­den Auf­ga­ben.

Die KI hätte ver­mut­lich schnell Nä­gel mit Köp­fen ge­macht. Ei­ne Per­son oh­ne den nö­ti­gen Kon­text in der Kar­wo­che mög­li­cher­wei­se auch. Zum Glück konn­te ich in der Vor­be­rei­tung einige Auf­sätze der Vor­tra­gen­den le­sen, kann­te al­so das ge­dank­li­che und ar­gu­men­ta­ti­ve Hin­ter­land un­se­rer Re­fe­ren­tin — was mir half, die Klip­pe ele­gant zu um­schif­fen.

Ich blieb so et­was län­ger im Va­gen bei mei­ner Ver­dol­metschung. Lei­der ha­be ich kein To­nauf­nah­me­ge­rät da­beige­habt (was auch schwi­erig ist, denn zwei Ton­spu­ren pa­ral­lel zeich­net wohl kein Con­su­mer­ge­rät auf), da­her blieb un­do­kumen­tiert, wie lan­ge ge­nau. Man­che Aus­gangs­begrif­fe ha­ben ei­ne ge­wis­se Un­schar­fe, die das Er­geb­nis ih­rer Viel­deu­tig­keit ist ... oder auch nicht, dann rührt das viel­leicht so­gar von se­man­ti­schen Fel­dern her, die in Aus­gangs- und Ziel­spra­che nicht im­mer die glei­chen Be­rei­che ab­decken. Und nein, das War­ten war kein cal­vaire/Lei­dens­weg.

Da schil­ler­te et­was in der Re­de mit, was even­tu­ell Er­geb­nis ei­nes eben­so ge­kon­n­ten wie kunst­vol­len Ge­brauchs der deut­schen Spra­che war oder aber ein Feh­ler. Wie oben er­wähnt, spricht die Red­ne­rin Deutsch nicht als Mut­ter­spra­che. Mit der Zeit wurde mir klar, dass hier "Weg­ga­be­lung" ge­meint war und nicht "Kreuz­weg". Sprach­lich ist das eine Her­aus­for­de­rung, denn an ei­ner Weg­ga­be­lung kreu­zen sich die We­ge, hier ha­ben wir ja fast das Wort "Kreuz­weg", und manch­mal ent­schei­den sich so wich­tige Din­ge für den wei­te­ren Le­bens­weg, wenn wir falsch ab­bie­gen.

Spra­che lebt von Nu­an­cen, Hin­ter­grund­wis­sen und kul­tu­rel­lem Kon­text, au­ßer­dem von Ge­füh­len, Kom­mu­ni­ka­tions­stra­te­gien und Zu­ge­hö­rig­kei­ten. Das al­les ver­mag die kal­te KI nicht, um das zu über­tra­gen braucht es Men­schen, die den­ken kön­nen.

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Illustration:
Dall:e

Dienstag, 26. März 2024

Bahnkram

Bon­jour, gu­ten Tag & hel­lo! Der Ar­beits­all­tag von Sprach­ar­bei­te­r:in­nen ist Ge­gen­stand des Web­logs. Mei­ne Spra­chen sind Deutsch, Fran­zö­sisch und Eng­lisch. Wie Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher ar­bei­ten, be­schrei­be ich hier. Heu­te den­ke ich wei­ter über die Grund­la­gen mei­nes Be­rufs- und Fa­mi­lien­le­bens nach: das Rei­sen.

Zwei Laptops sind auf einem Tisch des DB-Boardrestaurants aufgeklappt
Arbeitsplatz Eisenbahn
Eine gute Nach­richt: Der Ta­rif­streit bei der Bahn ist zu­ende. Dass es so bald kei­ne neu­en Streiks ge­ben wird, be­glückt mich, das The­ma macht mich zu­gleich auch wü­tend.
Für mich en­det zu­nächst eine lan­ge Zeit der Un­si­cher­heit. Als Dol­met­sche­rin, aber auch pri­vat neh­me ich die Bahn, wie an­de­re Leu­te den Bus. Wenn ich vor ei­nem Jahr ge­wusst hät­te, was mich er­war­tet, hät­te ich mir die Bahn­Card 100 ge­kauft.

Aber ein sol­cher Frei­fahrtschein fürs ge­sam­te Ver­kehrs­netz hilft auch nicht wei­ter, wenn die Bahn streikt. Ich muss das noch­mal ge­nau durch­rech­nen. Ich schätze, mich hat der Bahn­streik­stress in den ver­gan­ge­nen 12 Mo­na­ten an die 5000 Euro ge­kos­tet — das ist mehr, als die­se Bahn­Card 100 in der 2. Klas­se kos­tet (4.550 Eu­ro). Da­zu kom­men noch zwei Ein­sätze, die ich wei­ter­ge­ben musste, weil ich ir­gend­wo in der Pam­pa mit der Bahn fest­saß. Da­mit wä­re ei­ne BC in der 1. Klas­se mög­lich ge­we­sen. Und, lie­be strei­ken­de Bah­ner, ich spre­che hier nicht von Eu­rem In­fla­tions­aus­gleich und Mehr­ver­dienst, son­dern von Umsät­zen, aus de­nen sich mein Ein­kom­men ab­lei­tet.

Die kom­men­den knapp zwei Jah­re muss ich we­nigs­tens keine Streiks mehr er­lei­den, auch kei­ne "Wel­len­streiks" (wo­bei nie er­läu­tert wurde, was das ge­nau ist). Es gilt Frie­dens­pflicht zwi­schen den Ta­rif­par­tei­en.

Ja, ich kann Ta­rif­au­to­no­mie und Streik­recht gut nach­voll­zie­hen, finde aber auch, dass das Be­strei­ken von In­fra­struk­tur der Grund­ver­sor­gung problematisch ist. Es gibt viele Men­schen ohne Auto, die ähn­lich wie die Men­schen im Füh­rer­stand der Loks nicht im "Home office" ar­bei­ten kön­nen, Be­rufs­pen­dler:in­nen, ent­fernt ar­bei­ten­de El­tern­teile, die re­gel­mä­ßig zu ihren Kin­dern und er­wachsene Kin­der, die eben­so re­gel­mäßig zu ihren al­ten El­tern rei­sen, manche so­gar als pfle­gen­de An­ge­hö­ri­ge.

In den Me­dien war von einem ver­gif­te­ten Klima zwi­schen Bahn­vor­stand und Bahn­füh­rer­ge­werk­schaft GDL die Rede, der Spar­ten­ge­werk­schaft für das Eisen­bahn­per­so­nal, hier ste­hen ei­ni­ge tau­send Men­schen Mil­lio­nen po­ten­tiel­len Rei­sen­den ent­ge­gen. Ehr­li­cher­wei­se wür­den wir von ei­nem ver­gif­te­ten Klima zwi­schen Ma­na­gern und An­ge­stell­ten auf der ei­nen und Nut­ze­r:in­nen auf der an­de­ren Sei­te sprechen.

Öffent­liche Nah- und Fern­ver­kehrs­sys­teme müss­ten eigent­lich für Ver­läss­lich­keit und Plan­bar­keit ste­hen. Ver­tra­uen in die Bahn ist ein ho­hes Gut. Die sprich­wört­lich chao­ti­sche deut­sche Bahn, die kei­ne Streiks für Ver­spä­tun­gen und Zug­aus­fälle braucht, hat ih­ren Ruf wei­ter be­schä­digt.

Durch ihr lan­ges Rin­gen ha­ben Ma­nage­ment und GDL der Ge­sell­schaft und der Volks­wirt­schaft hohe Kos­ten ver­ur­sacht. Lei­der hat auch GDL-Chef We­sels­ky mit lau­ten An­sa­gen, in de­nen die Kund­schaft über­haupt nicht vor­kam, die "Buh­mann­rol­le" per­fekt ver­kör­pert und viel dafür ge­tan, dass der säch­si­sche Dia­lekt jetzt von mehr Men­schen als un­sym­pa­thisch wahr­ge­nom­men wird. Das hat er, der Dia­lekt, nicht ver­dient.

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Foto:
C.E.

Montag, 25. März 2024

Montagsschreibtisch (35)

Mor­gens vor acht im Mi­nis­te­rium
Bon­jour, hier bloggt ei­ne Lin­gu­is­tin über die Arbeit von Dol­met­sche­rin­nen und Dol­met­scher. Ich ar­bei­te mit den fol­gen­den Spra­chen: Deutsch (Mut­ter­spra­che), Eng­lisch und Franz­ös­isch. Die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt ins Eng­li­sche. Os­tern ist dieses Jahr sehr früh, im Büro ist es ruhig.

Fol­gen­des liegt auf dem Schreib­tisch:
⊗ Ge­nos­sen­schafts­ver­träge im Agrar­we­sen nach­be­rei­ten
⊗ Kor­rek­to­rat eines Film­ex­po­sés
⊗ Raub­kunst, die Sehr­sehrviel­te
⊗ Kos­ten­vor­an­schlä­ge für die Früh­jahrs­sai­son kal­ku­lie­ren

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Fo­to:
C.E.

Freitag, 22. März 2024

Sprachenlernen (7)

Hel­lo, bon­jour, gu­ten Tag! Ich bin Dol­met­sche­rin für die fran­zö­si­sche Spra­che mit Deutsch als Mut­ter­spra­che und blog­ge hier seit 2007. Ich über­set­ze auch aus dem En­g­li­schen, die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt in die eng­li­sche Spra­che, also schrift­lich. (Wir ha­ben trot­zdem kei­ne Bü­ro­sprech­stun­den). Heu­te geht es wei­ter mit der Rei­he zum Zweit­spra­cher­werb.

Pa­pa Eli­as und die Au­to­rin des Blogs
Die Fräu­leins, was mei­ne Nich­ten sind, seh­en mich re­gel­mä­ßig, denn sie le­ben mit ih­rer Oma Wand an Wand. Ich nutze mei­ne Be­su­che aus und schen­ke ih­nen fran­zö­si­sche und eng­li­sche Wör­ter und Sätze.
Das ers­te bon­jour & good mor­ning ist beim mor­gend­li­chen Fer­tig­ma­chen für Ki­ta und Kin­der­gar­ten fäl­lig. Hier die Vor­ge­schich­te: klick!

Neu­lich ha­ben wir ge­mein­sam ei­ne Ur­laubs­wo­che im al­ten El­tern­haus ver­bracht, al­so aus der Pers­pek­ti­ve der Lüt­ten (Nord­deutsch für 'die Klei­nen'). Für uns Gro­ße war's eher eine Mus­kel­ka­ter­wo­che. Da­nach gab's noch ei­ni­ge ge­mein­sa­me Spa­zier­gän­ge und Mor­gen­ri­tua­le, be­vor ich wie­der nach Ber­lin ge­fah­ren bin.

Be­mer­kens­wert: Das klei­ne Fräu­lein be­grüßt mich am Mor­gen von sich aus mit bon­jour !, ebenso er­folgt die Ver­ab­schie­dung mit au re­voir und bisous, bisous (wo­bei sie hem­mungs­los mit Hand­küss­chen um sich wirft). Mei­ne Schwes­ter be­rich­tet, dass sie schon mal vor dem Ein­schla­fen mit bisous, bisous ver­ab­schie­det wor­den ist.

Von der Gro­ßen, die lie­ber Eng­lisch ler­nen möch­te, kam al­ler­dings ers­t­mal nichts. Diese Aufräumwo­che war kein gu­tes Mo­ment zum Eng­lisch­ler­nen im Hau­se Eli­as. Nur not in front of the kids hat sie gelernt. Na, immerhin!

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Fo­to: Foto­ar­chiv Eli­as Los­sow

Donnerstag, 21. März 2024

Welttage

Hel­lo, bon­jour, gu­ten Tag! Wie Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen ar­bei­ten und le­ben, be­schrei­be ich hier seit 2007. Dol­met­schen, münd­lich, und die schrif­tli­che Ent­spre­chung, das Über­set­zen, sind Be­ru­fe, von de­nen die All­ge­mein­heit nicht viel weiß. Das möch­te die­ser Blog än­dern. Auch am We­ges­rand Be­ob­ach­te­tes fin­det sich hier.

Ges­tern war nicht nur Früh­lings­an­fang, son­dern auch der Welt­tag des Glücks.

Der Welt­tag des Brie­fe­schrei­bens ist erst am 1.9. (*)
Heu­te be­ge­hen wir den Wel­ttag der Bäu­me und den Welt­tag der Poesie. Das passt für mich gut zu­sam­men. Und ich könn­te Ro­ma­ne da­rü­ber schrei­ben! Naja, min­des­tens Sach­bücher.

Für ei­nen kur­zen Blog­ein­trag hin­ge­gen fehlt mir die Zeit. Das ist wie mit den Brie­fen: "Ich schrei­be dir einen lan­gen Brief, weil ich kei­ne Zeit ha­be, ei­nen kur­zen zu schrei­ben."

Das Zi­tat soll von Blaise Pas­cal stam­men, ich kenne es als Pli­ni­us der Jün­gere an Pli­ni­us den Äl­te­ren (oder an­ders­he­rum).

Wer im­mer das (ko-)ge­nial er­fun­den hat ... Es ist so gut be­ob­ach­tet!

Und dann wäre da noch der Welt­tag des Bü­ro­auf­räu­mens (al­ler­dings mit wech­seln­den Ter­mi­nen ...), in Frank­reich seit ei­ni­ger Zeit am 21. März.

Illustration :  journée mondiale de rangement de bureau
Nehmen Sie am Welttag des Büroaufräumens teil!
Ei­ne klei­ne In­ter­net­re­cher­che spä­ter muss ich sa­gen, dass sich die­ser Tag noch nicht so ganz rum­ge­spro­chen hat. An­ders ist es mit dem Welt­tag des Auf­räu­mens (ganz grund­sätz­lich, nicht nur der Bü­ros), der ist am 10. Mai, in den USA al­ler­dings ist der World Or­ga­ni­zing day erst am 20. Mai. Ich glaub, die Auf­räu­mer:in­nen und Or­ga­ni­sa­ti­ons­fach­leu­te sind da ein biss­chen schlecht or­ga­ni­siert ... Hier zur Lis­te der Ge­denk­ta­ge: klick!

Im­mer­hin, das sind al­les Früh­lings­ta­ge, passt al­so bes­tens in den Früh­jahrs­putz. So, ich bin dann mal weg. Ihr wisst, wo Ihr mich fin­det!

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Fo­to:
C.E. (ge­se­hen in Kreuz­berg)
(*)
... und net­ter als ein Kriegs­aus­bruch
Il­lus­tra­ti­on: Welt­bü­ro­auf­räum­tag, #jmrb

Mittwoch, 20. März 2024

Kopfschütteln (1)

Bon­jour, hier bloggt ei­ne Lin­gu­is­tin. Als Dol­met­sche­rin ar­bei­te ich mit den fol­gen­den Spra­chen: Deutsch (Mut­ter­spra­che), Eng­lisch, Fran­zö­sisch, Film. An­de­re Kol­le­g:in­nen, vor al­lem Dol­met­scher und Dol­met­sche­rin­nen, kann ich bei Be­darf aus dem Netz­werk ver­mit­teln. Die Bü­ro­kol­le­gin über­setzt ins Eng­li­sche, ar­bei­tet al­so schrift­lich. Lie­ber schüt­te­le ich den Kopf, als dass ich mich auf­re­ge, ist ge­sün­der! Da­her ei­ne neue Ka­te­go­rie für den Blog, yeah: Kopf­schüt­teln "eins" bis "hof­fent­lich end­lich".

"Nicht är­gern, nur wun­dern", sag­te einst mei­ne Schul­freun­din Ul­ri­ke zu mir, als mir je­mand blöd kam (für die Nicht-Mut­ter­spra­chler:in­nen hier: der/die ei­nen doo­fen Kom­men­tar ab­ge­ben hat). Da das Un­ter­be­wusst­sein das schö­ne Wört­chen "nicht" nicht ken­nen soll, al­so al­le Ne­ga­tio­nen als Af­fir­ma­tio­nen wahr­ge­nom­men wer­den, sage ich jetzt: Wun­dern ist bes­ser als är­gern.

So sieht die KI un­se­re Arbeit
Kopf­schüt­teln, die Ers­te: An­ge­bo­te schrei­ben und fest­stel­len, dass För­der­grund­sätze ei­nes zen­tra­len Pro­jekt­trä­gers, der im Auf­trag ei­nes Bun­des­mi­nis­te­ri­ums tätig wird, aus dem Jahr 2007 stam­men. Da­mals waren die Höchst­sätze für Si­mul­tan­dol­met­schen eines mehr­tä­gi­gen Se­mi­nar­pro­gramms, aber auch bei Tisch­, Or­ga-Kram etc. mit täg­lich 800 Euro ge­deckelt, einst durch­aus kom­for­ta­bel. Seit ei­nem Jahr­zehnt ist der Satz auch bei über­lan­gen Ta­gen über­holt.

Und noch et­was ist praxis­fremd: Es muss in 30-Minuten-Tran­chen ab­ge­rech­net wer­den. Wer soll da mit­schrei­ben? Wer prü­fen? Gilt die an­ge­fan­ge­ne hal­be Stun­de als ab­rech­nen­ba­re hal­be Stun­de? Was ist, wenn ei­ne Per­son ins Kran­ken­haus muss und wir plötz­lich 16 Stun­den ar­bei­ten? Al­les schon er­lebt. Wer sich den Ab­rech­nungs­mo­dus ein­fal­len ließ, hat nie an ei­ner sol­chen Ta­gung mit Über­nach­tung und jün­ge­ren Men­schen teil­ge­nom­men.

Aus dem Jahr 2007 stammt auch die­ser Blog, den ich re­gel­mä­ßig ver­än­de­re. Ob die Förder­grund­sätze in drei Jah­ren ihr 20-jäh­ri­ges Ju­bi­lä­um fei­ern? Spä­tes­tens dann wür­de ich hier öf­fent­lich ma­chen, wer es ist, und für mehr Reich­wei­te die Ver­bän­de mit ein­be­zie­hen.

Viel­leicht hilft Iro­nie?

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Il­lus­tra­ti­on: Dall:e (im Stil von Henri Matisse)

Dienstag, 19. März 2024

You guys are funny!

Ob zu­fäl­lig oder ge­plant: Sie sind mit­ten in ei­nem di­gi­ta­len Ta­ge­buch aus der Ar­beits­welt ge­lan­det, das seit 2007 be­steht — in In­ter­net­jah­ren ge­rech­net seit ewig. Ich bin Dol­met­sche­rin für die fran­zö­si­sche Spra­che, mit Deutsch als Mut­ter­spra­che und aus dem Eng­li­schen — wo­bei Eng­lisch im­mer häu­fi­ger an­ge­fragt wird, nicht im­mer be­grün­de­ter­ma­ßen.

Altes Bild (schwarz und weiß): Menschen sitzen in einem Raum zusammen und arbeiten
Einst: Kreative bei der Eventplanung
Neu­lich er­reich­te mich die Fra­ge, ob ich eine zwei­tä­gi­ge Fort­bil­dung im Me­di­en­be­reich für Fir­men­lei­tun­gen und Krea­ti­ve dol­met­schen wol­len wür­de. Ich woll­te sehr gerne. Es ging um ein Me­dien- und In­ter­net­the­ma, et­was in der Art von "Di­gi­ta­le nar­ra­tive Stra­te­gien in Zei­ten der KI".

Die Fort­bil­dung hat in Ber­lin statt­ge­fun­den. 

Schon die Bu­chung war lu­stig, denn ich hat­te es mit einem mehr­köp­fi­gen Team von Ko-Ver­an­stal­tern zu tun, die sämt­liche Kor­re­spon­denz im­mer in Ko­pie be­ka­men.

Ein frü­he­rer Ar­te-Kol­lege, der heu­te im All­tag nur sel­ten Fran­zö­sisch spricht, hat­te mich an­ge­fragt, an­schlie­ßend auf Eng­lisch die Be­tei­lig­ten über meine Exis­tenz und Be­reit­schaft in­for­miert. Die Dol­metsch­rich­tung soll­te EN>FR er­fol­gen, aus dem Eng­li­schen ins Fran­zö­si­sche. Ich schrieb auf Eng­lisch, da­mit es alle ver­ste­hen kön­nen, ei­ne Ant­wort mit Grund­sätz­li­chem, vor al­lem auch dazu, dass ich nicht ins Eng­li­sche zurück­dol­met­sche, denn das ist nicht mei­ne Ziel­spra­che.

Da­rauf kam von ei­nem der Be­tei­lig­ten die Ant­wort: I don't re­ally un­der­stand, your writ­ten En­glish is per­fect. Ich er­kläre mich: A-Spra­che: Mut­ter­spra­che (Deutsch), B-Spra­che: Haupt­ar­beits­spra­che, Aus­gangs- und Ziel­spra­che (Fran­zö­sisch), C-Spra­che: nur Aus­gangs­spra­che (Eng­lisch). Das wür­de be­deu­ten, dass der Rück­ka­nal, al­so FR>EN, den ich nur in Aus­nah­me­fäl­len zu Ge­hör brin­ge, nicht so ge­schlif­fen ist wie die an­de­­re Rich­tun­g. Aus Pa­ris be­kam ich für den Fol­ge­tag einen Te­le­fon­ter­min an­ge­bo­ten — in der Spra­che Sha­kes­peares. Da­rauf schrieb der frü­here Ar­te-Mann (auf Eng­lisch): "Wa­rum um Him­mels wil­len mai­len jetzt hier zwei Fran­zo­sen auf Eng­lisch mit­ein­an­der?"

Lie­ber Autor die­ser Mail, Dan­ke fürs "Fran­zö­sin eh­ren­hal­ber". Du er­in­nerst Dich schon, dass ich meis­tens schrif­tlich ins Deut­sche über­set­ze, in mei­ne Mut­ter­spra­che, auch für Dei­ne Pro­jek­te? Le­dig­lich beim Dol­metschen geht's eben­so flott ins Deut­sche wie ins Fran­zö­si­sche ... Dol­met­schen und Über­set­zen sind eben zwei Paar Schuh.

Der an­ge­spro­chene Fran­zose lacht in sei­ner Ant­wort­mail und stellt (auf Fran­zö­sisch) fest: "Ihr Deut­sche seid merk­wür­dig (bizarre). Warum fin­det Eure Ver­an­stal­tung eigent­lich auf Eng­lisch statt? Lau­ter Deut­sche im Raum, die zu­sam­men auf Eng­lisch ler­nen und so­gar unter­ein­an­der nur noch Eng­lisch spre­chen wol­len ... Könn­te mir bit­te mal je­mand den hö­he­ren Sinn die­ses Um­stands er­klä­ren?"

Eine andere Be­tei­ligte schrieb: "Some­one who speaks French in this world, that's a very good news!"

Das Event kün­dig­te sich als sehr le­ben­dig an. Es war die Fort­setzung ei­ner an­de­ren Ver­an­stal­tung, of­fen­bar war einiges an Ge­sprächs­be­darf auf­ge­lau­fen. Mich er­reich­te Mi­nuten spä­ter von ei­nem an­de­ren wich­ti­gen Ko-Ver­an­stal­ter (auf Fran­zö­sisch) diese Bot­schaft: "Ich ver­stehe die Welt nicht mehr. Nicht nur die Deut­schen spre­chen Eng­lisch in die­sem Pro­jekt, die Fran­zo­sen sol­len auch un­ter­ein­ander Eng­lisch spre­chen. Aber Gott­sei­dank gibt es noch uns, die an der Ver­an­stal­tung be­tei­lig­ten Mo­ne­gas­sen, wir spre­chen die wun­der­bare Spra­che Mo­liè­res!"

Da­rauf setz­te der frü­here Ar­te-Kol­lege noch ein "You guys are fun­ny!" in die Run­de ab.

To make a long sto­ry short: So mei­nungs­stark wie die­se Kom­mu­ni­ka­tion waren al­le Be­tei­lig­ten dann auch im Se­mi­nar. Nicht ich al­lein wur­de ge­bucht, um ab und zu mal "Un­ver­ständ­li­ches" aus dem En­gli­schen ins Fran­zö­si­sche zu über­tra­gen, nein, wir waren zwei Si­mul­tan­dolmet­sche­rin­nen für Ort für DE<>FR mit Kopf­hö­rern für al­le, auch für uns (mit dem Aus­gangs­ton der Vor­träge und Fra­gen), und ei­ni­gen Mikro­fo­nen. Dank der Kopf­hö­rer für uns konn­ten wir uns in die Ecke set­zen und dort wie in ei­ner Dol­met­scher­ka­bine als Team ar­bei­ten, nur eben oh­ne die Wän­de der Box.

Die Deut­schen ha­ben sich üb­ri­gens in der Kaf­fee­pau­se auch po­si­tiv ge­äußert, Deutsch spre­chen zu dür­fen. "Ge­ra­de, wenn's um Krea­ti­ves geht, ist man in sei­ner Mut­ter­spra­che doch viel prä­zi­ser!"

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Foto: Archiv Elias Lossow